
Juliane Banse & Marcelo Amaral
Brahms, Debussy, Fauré
Musik / Konzert Vokal / Duo 0„Tief innen im Menschen spricht und treibt oft etwas, uns fast unbewusst, und das mag wohl bisweilen als Gedicht oder Musik ertönen“, schrieb Johannes Brahms im Juli 1896 an die Töchter seiner Freundin und Vertrauten Clara Schumann, die kurz zuvor im Alter von 76 Jahren gestorben war. Seine Vier ernsten Gesänge, wenige Wochen vor Claras Tod vollendet, wirkten nun wie eine düstere Vorahnung der Ereignisse. In ihrem Liederabend kombinieren Juliane Banse und Marcelo Amaral Brahms’ musikalische Reflexion über die Vergänglichkeit des menschlichen Daseins mit Claude Debussys Vertonungen von ebenso flüchtigen Gedichten Stéphane Mallarmés und weiteren Werken von Gabriel Fauré und André Caplet.
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Johannes Brahms (1833–1897)
Serenade op. 106 Nr. 1 (Kugler)
To the Nightinagle op. 46 Nr. 4 (Hölty)
Sapphische Ode op. 94 Nr. 4 (Schmidt)
Auf dem Kirchhofe op. 105 Nr. 4 (Liliencron)
Die Mainacht op. 43 Nr. 2 (Hölty)
Unbewegte laue Luft op. 57 Nr. 8 (Daumer)
Dein blaues Auge op. 59 Nr. 8 (Groth)
Claude Debussy (1862–1918)
Trois poêmes de Stéphane Mallarmé (1913)
I. Soupir
II. Placet futile
III. Éventail
André Caplet (1878–1925)
Trois fables de Jean de La Fontaine (1919)
I. Le Corbeau et le renard
II. La Cigale et la fourmi
III. Le Loup et l’agneau
Intermission
Gabriel Fauré (1845–1924)
Cinq mélodies « de Venise »
nach Gedichten von Paul Verlaine op. 58 (1891)
I. Mandoline
II. En sourdine
III. Green
IV. À Clymène
V. C’est l’extase
Johannes Brahms
Vier ernste Gesänge op. 121 (1896)
I. Denn es gehet dem Menschen
II. Ich wandte mich
III. O Tod, wie bitter bist du
IV. Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete
Johannes Brahms
Ständchen
Der Mond steht über dem Berge,
So recht für verliebte Leut;
Im Garten rieselt ein Brunnen,
Sonst Stille weit und breit.
Neben der Mauer, im Schatten,
Da stehn der Studenten drei
Mit Flöt’ und Geig’ und Zither,
Und singen und spielen dabei.
Die Klänge schleichen der Schönsten
Sacht in den Traum hinein,
Sie schaut den blonden Geliebten
Und lispelt: „Vergiss nicht mein!“
Franz Kugler (1808–1858)
An die Nachtigall
Geuß nicht so laut der liebentflammten
Lieder
Tonreichen Schall
Vom Blütenast des Apfelbaums
hernieder,
O Nachtigall!
Du tönest mir mit deiner süßen Kehle
Die Liebe wach;
Denn schon durchbebt die Tiefen
meiner Seele
Dein schmelzend Ach.
Dann flieht der Schlaf von neuem
dieses Lager,
Ich starre dann
Mit nassem Blick’ und totenbleich
und hager
Den Himmel an.
Fleuch, Nachtigall, in grüne
Finsternisse,
Ins Haingesträuch,
Und spend’ im Nest der treuen Gattin
Küsse;
Entfleuch, entfleuch!
Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1748–1776)
Sapphische Ode
Rosen brach ich nachts mir am
dunklen Hage,
Süßer hauchten Duft sie, als je
am Tage;
Doch verstreuten reich die bewegten
Äste
Tau, der mich nässte.
Auch der Küsse Duft mich wie
nie berückte,
Die ich nachts vom Strauch deiner
Lippen pflückte;
Doch auch dir, bewegt im Gemüt
gleich jenen,
Tauten die Tränen.
Hans Schmidt (1854–1923)
Auf dem Kirchofe
Der Tag ging regenschwer und
sturmbewegt,
Ich war an manch vergessnem Grab
gewesen.
Verwittert Stein und Kreuz, die
Kränze alt,
Die Namen überwachsen, kaum
zu lesen.
Der Tag ging sturmbewegt und
regenschwer,
Auf allen Gräbern fror das Wort:
Gewesen.
Wie sturmestot die Särge
schlummerten –
Auf allen Gräbern taute still:
Genesen.
Detlev von Liliencron (1844–1909)
Die Mainacht
Wann der silberne Mond durch die
Gesträuche blinkt,
Und sein schlummerndes Licht über
den Rasen streut,
Und die Nachtigall flötet,
Wandl’ ich traurig von Busch zu
Busch.
Überhüllet vom Laub, girret ein
Taubenpaar
Sein Entzücken mir vor; aber ich
wende mich,
Suche dunklere Schatten,
Und die einsame Träne rinnt.
Wann, o lächelndes Bild, welches wie
Morgenrot
Durch die Seele mir strahlt, find’ ich
auf Erden dich?
Und die einsame Träne
Bebt mir heißer die Wang’ herab.
Ludwig Christoph Heinrich Hölty
Unbewegte laue Luft
Unbewegte laue Luft,
Tiefe Ruhe der Natur;
Durch die stille Gartennacht
Plätschert die Fontäne nur;
Aber im Gemüte schwillt
Heißere Begierde mir;
Aber in der Ader quillt
Leben und verlangt nach Leben.
Sollten nicht auch deine Brust
Sehnlichere Wünsche heben?
Sollte meiner Seele Ruf
Nicht die deine tief durchbeben?
Leise mit dem Ätherfuß
Säume nicht, daher zu schweben!
Komm, o komm, damit wir uns
Himmlische Genüge geben!
Georg Friedrich Daumer (1800–1875)
Dein blaues Auge
Dein blaues Auge hält so still,
Ich blicke bis zum Grund.
Du fragst mich, was ich sehen will?
Ich sehe mich gesund.
Es brannte mich ein glühend Paar,
Noch schmerzt das Nachgefühl:
Das deine ist wie See so klar
Und wie ein See so kühl.
Klaus Groth (1819–1899)
Claude Debussy
Drei Gedichte von Stéphane Mallarmé
I. Seufzer
Zu deiner Stirn, o stille Schwester,
wo verträumt,
Ein Herbst bestreut mit roten
Sommerflecken säumt,
Und hin zum Himmel deiner
Engelsaugen hebt
Sich schweifend meine Seele, wie
ein Strahl aufschwebt
Weiß im schwermütigen Park zum
Blau, Seufzer der Treue! –
Zur zartern, des Oktobers blasser
reiner Bläue,
Die endlos Schmachten aus dem
großen Becken scheint
Und auf dem stehenden Wasser, wo
vom Wind vereint
Todfalbe Blätter eine kalte Furche
schneiden,
Der gelben Sonne Strahl lang
schleppen lässt im Scheiden.
II. Belangloses Bittschrift
Fürstin! Das Schicksal einer Hebe zu
beneiden,
Die zu der Lippen Kuss auf dieser
Tasse steigt,
Verbrauch ich meine Glut, doch ist
mein Rang bescheiden,
Nackt selbst wird ein Abbé auf Sèvres
nicht gezeigt.
Ich kann mich nicht in deinen bärtigen
Schoßhund kleiden,
Und weil auch Naschwerk, Schminke,
Spieltand von mir schweigt,
Doch deine Blicke mich geschlossnen
Lids nicht meiden,
Du Blonde, der ein Gott als
Goldhaarschmied sich neigt:
Lass mich … von der so zahlreich
himbeerfarbnes Lachen,
Zu zahmer Lämmer Trupp vereint,
bei allen grast,
In Wünschen weidend, blökend,
wann Begierde rast,
Lass mich … dass Amor ihn auf seine
Fächerschwinge
Mal’, wie er Flöte fingernd es zum
Schlafen bringe,
Fürstin, lass mich dein Lächeln als
sein Hirt bewachen.
III. Fächer
Dass ich in reines Entzücken
Tauche, wegloses Land,
Behalte, die Lüge wird glücken,
Den Flügel in träumender Hand.
Dämmer und Kühle gelangen
Zu dir mit jeglichem Schlag,
Behutsam entfernt er, gefangen,
Am Saum den gebreiteten Tag.
Schwindel! Die Weiten erschauern
Wie ein großer Kuss, der begann
Und, Narr für niemand zu dauern,
Nicht heraus noch zu Ruhe kann.
Fühlst verhüllt wie ein Lächeln Du
schleichen,
Das am Rande des Munds Dich
verließ,
Scheu zum Grunde der immer sich
gleichen
Falte das Paradies!
Der die rosigen Ufer so lange
Über goldenen Abenden trug,
Den Stab ans Feuer der Spange
Legst Du, weißen geschlossenen Flug.
Deutsch von Richard von Schaukal
Drei Fabeln von Jean de La Fontaine
I. Der Rabe und der Fuchs
Herr Rabe auf dem Baume hockt,
Im Schnabel einen Käs.
Herr Fuchs, vom Dufte angelockt,
Ruft seinem Witz gemäß:
„Ah, Herr Baron von Rabe,
Wie hübsch Ihr seid, wie stolz
Ihr seid!
Entspricht auch des Gesanges Gabe
Dem schönen schwarzen Federkleid,
Seid Ihr der Phönix-Vogel unter
allen!“
Der Rabe hörts mit höchstem
Wohlgefallen,
Lässt gleich auch seine schöne Stimme
schallen.
Da rollt aus dem Rabenschnabel
der Fraß
Dem Fuchs ins Maul, der unten saß.
Der lachte: „Dank für die Bescherung!
Von mir nimm dafür die Belehrung:
Ein Schmeichler lebt von dem, der auf
ihn hört.
Die Lehre ist gewiss den Käse wert.“
Der Rabe saß verdutzt und schwor:
Das käm ihm nicht noch einmal vor.
II. Die Grille und die Ameise
Die Grille musizierte
Die ganze Sommerzeit –
Und kam in Not und Leid,
Als nun der Nord regierte.
Sie hatte nicht ein Stückchen
Von Würmchen oder Mückchen,
Und Hunger klagend ging sie hin
Zur Ameis, ihrer Nachbarin,
Und bat sie voller Sorgen,
Ihr etwas Korn zu borgen.
„Mir bangt um meine Existenz,“
So sprach sie; „kommt der neue Lenz,
Dann zahl ich alles dir zurück
Und füge noch ein gutes Stück
Als Zinsen bei.“ Die Ameis leiht
Nicht gern; sie liebt die Sparsamkeit.
Sie sagte zu der Borgerin:
„Wie brachtest du den Sommer hin?“
„Ich habe Tag und Nacht
Mit Singen mich ergötzt.“
„Du hast Musik gemacht?
Wie hübsch! So tanze jetzt!“
III. Der Wolf und das Lamm
Das Recht des Stärkern ist am meisten
wert.
Hört, wie es diese Fabel lehrt.
Ein Lämmchen löschte in der Flut
Des klaren Quells des Durstes Glut.
Da lag – o böses Ungemach! –
Ein Räuber an demselben Bach,
Ein wilder Wolf, mit leerem Bauch.
Der rief voll Gier und Wut:
„Wer lehrte dich so kühnen Brauch,
Zu trüben meinen Trank?
Wer Frevel treibt, der sühnt es auch!“
Das Lämmchen zitterte und sank
Demütig in die Knie.
„Sire“, sprach es, „Sire, bedenken Sie,
Dass ich weit unterhalb von Ihrem
Platze trank,
Und da die Wellen talwärts gehn,
Blieb dort, wo Eure Majestät geruhn
zu stehn,
Das Wasser ungetrübt und blank.“
„Du trübst es doch!“ rief streng das
wilde Tier.
„Auch weiß ich, dass vor Jahresfrist
du mir
Viel Übles nachgeredet hast.“ – „
Vor einem Jahr?“
Entgegnete das Lamm, „eh ich
geboren war?
Ich trink noch heute an der Mutter,
Sire!“
„So war’s ein Bruder denn von dir.“
„Ich habe keinen.“ – „Nun, so war’s
aus deinem Bunde
Ein andrer – wie ihr immer
schimpflich von mir denkt,
Ihr, eure Hirten, eure Hunde.
Man sagte mir’s. Und weil ihr mich
gekränkt,
Ihr, die ihr sämtlich Bösewichter,
So muss ich Rache üben alsobald.“
Er griff das Lamm und schleppte es
zum Wald
Und fraß es – ohne Recht und
Richter.
Deutsch von Theodor Etzel
Gabriel Fauré
Fünf venezianische Melodien
I. Mandoline
Sie, die klimpern auf den Saiten,
Und die Schönen, welche lauschen,
Tauschen matte Höflichkeiten,
Wo die grünen Zweige rauschen.
Tircis und Aminte sind es,
Auch Clitander darf nicht fehlen.
Damis, um manch spröden Kindes
Herz mit zartem Reim zu stehlen.
Ihrer langen Schleppen Seide,
Ihre Westen, ihre glatten,
Ihre Feinheit, ihre Freude,
Ihre weichen, blauen Schatten
Wirbeln, wo der Mond verdüstert
Ros’ger bald erscheint, bald grauer,
Und die Mandoline flüstert
In des Abendwindes Schauer.
II. In der Stille
In Waldes Dämmerschein
Lass unter Zweig und Strauch
Uns tief durchdrungen sein
Von dieses Schweigens Hauch.
In Waldes Dämmerschein
Lass unter Zweig und Strauch
Uns tief durchdrungen sein
Von dieses Schweigens Hauch.
Schließ’ deine Augen du,
Die Händ’ kreuz’ auf der Brust,
Aus deines Herzens Ruh
Vertreibe Leid und Lust.
Die Seelen neigen wir
Dem Weh’n, das lind sich regt
Und sanft zu Füßen dir
Das braune Gras bewegt.
Und wenn der Abend kam
Und schwarz von Bäumen sinkt
Leiht Stimme unserm Gram
Die Nachtigall – und singt.
III. Green
Nimm Früchte und Blüten und
Blätter und Zweige
Und hier mein Herz, es schlägt nur
für dich:
Zerreißt es nicht, weiße Hände, neige
Dich, holdes Aug’, dir weihe ich
mich.
Ich komme noch taubedeckt und
-feucht,
Die Stirne umhaucht vom eisigen
Morgen;
Meiner Mattheit vergönn vom Glück,
das sie scheucht,
Einen Traum, zu deinen Füßen
geborgen.
An dein junges Herz lass mein Haupt
mich senken,
In dem noch dein letzter Kuss erklingt,
Und verdämmern nach süßem Sturm
mein Denken
Im Schlummer, wie er auch dich
umschlingt.
IV. An Clymène
Geheime Gondelsänge,
Wortlose Liederklänge,
Weil mir dein Auge nur
Licht wie Azur.
Weil deiner Stimme Milde
Gleich wie ein fremd Gebilde
Verstörend mir gebannt
Sinn und Verstand.
Weil deine holden Glieder,
Blass wie des Schwans Gefieder,
Dein Atem, der ein Hauch
Vom Blütenstrauch.
Ach! Weil dein ganzes Wesen,
Das mir Musik gewesen
Aus eines Engels Gruft,
Wohlklang und Duft,
Mit seligem Verlangen
Sanft schwebend mir umfangen
Mein Herz in zartem Schein,
Solls also sein.
V. Es ist das selige Bangen
Ein dunkel geschwelltes Verlangen,
Ein schamhaft verschüchtertes Bangen
Erzittert von Baum hin zu Baum;
Die Harfen der Laubkronen schwingen
Im Windhauch die Saiten und singen
Wie purpurne Vögel im Traum.
Das krause Geflüster der Ruten,
Halb Aufbruch, halb dumpfes Verfluten
Tönt dunkel wie Weizen im Wind,
Lacht silbern wie Wellengeriesel,
Das über vergoldete Kiesel
Der Wiesen ins Binnenmeer rinnt.
Die Seele, die waldwärts erbebte
Und schluchzend im Wasser
verschwebte,
Entfloh sie nicht unserem Mund?
Und ist es nicht meine, nicht deine,
Und gehn sie nicht beide wie eine
Verschlagene Stunde zugrund?
Deutsch von Paul Stefan, Wolf Graf Kalckreuth,
Paul Zech und unbekannten Übersetzern
Johannes Brahms
Vier ernste Gesänge
I. Denn es gehet dem Menschen
Denn es gehet dem Menschen wie
dem Vieh; wie dies stirbt, so stirbt er
auch. Und haben alle einerlei Odem;
und der Mensch hat nichts mehr
denn das Vieh: denn es ist alles eitel.
Es fährt alles an einen Ort; es ist alles
von Staub gemacht, und wird wieder
zu Staub.
Wer weiß, ob der Geist des Menschen
aufwärts fahre, und der Odem des
Viehes unterwärts unter die Erde
fahre?
Darum sahe ich, dass nichts bessers ist,
denn dass der Mensch fröhlich sei in
seiner Arbeit, denn das ist sein Teil.
Denn wer will ihn dahin bringen,
dass er sehe, was nach ihm geschehen
wird?
Prediger Salomo / Ecclesiastes 3:19–22
II. Ich wandte mich
Ich wandte mich und sahe an alle,
die Unrecht leiden unter der Sonne.
Und siehe, da waren Tränen derer, die
Unrecht
litten und hatten keinen
Tröster, und die ihnen Unrecht täten,
waren zu mächtig, dass sie keinen
Tröster haben konnten.
Da lobte ich die Toten, die schon
gestorben
waren mehr als die Lebendigen,
die noch das Leben hatten; und
der noch nicht ist, ist besser, als alle
beide, und des Bösen nicht inne wird,
das unter der Sonne geschieht.
Prediger Salomo / Ecclesiastes 4:1–3
III. O Tod, wie bitter bist du
O Tod, wie bitter bist du, wenn an
dich gedenket ein Mensch, der gute
Tage und genug hat und ohne Sorge
lebet; und dem es wohl geht in allen
Dingen und noch wohl essen mag!
O Tod, wie wohl tust du dem Dürftigen,
der da schwach und alt ist,
der in allen Sorgen steckt, und nichts
Bessers zu hoffen, noch zu erwarten
hat!
Sirach 41:1–2
IV. Wenn ich Menschen- und mit Engelzungen redete
Wenn ich mit Menschen- und mit
Engelzungen redete, und hätte der
Liebe nicht, so wär ich ein tönend
Erz, oder eine klingende Schelle.
Und wenn ich weissagen könnte und
wüsste alle Geheimnisse und alle
Erkenntnis,
und hätte allen Glauben,
also, dass ich Berge versetzte, und hätte
der Liebe nicht, so wäre ich nichts.
Und wenn ich alle meine Habe den
Armen gäbe, und ließe meinen Leib
brennen und hätte der Liebe nicht, so
wäre mir’s nichts nütze.
Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in
einem dunklen Wort, dann aber von
Angesicht zu Angesichte. Jetzt erkenne
ich’s stückweise; dann aber werde ich’s
erkennen, gleichwie ich erkannt bin.
Nun aber bleibet Glaube, Hoffnung,
Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die
größeste unter ihnen.
Korinther 13:1–13
Translations (except Four Serious Songs):
© Richard Stokes, author of The Book of Lieder (Faber).
Provided via Oxford Lieder (oxfordlieder.co.uk)