KÜNSTLER:INNEN

Anlässlich des 20. Todestags des palästinensischen Literaturwissenschaftlers eröffnen die seit 2018 stattfindenden Edward W. Said Days die neue Spielzeit im Pierre Boulez Saal. Im Mittelpunkt stehen Vorträge des Philosophen Dag Nikolaus Hasse und des Musikwissenschaftlers Kofi Agawu sowie zwei Diskussionspanels, die sich mit Themen am Schnittpunkt von Musik und Postkolonialismus befassen – beides zentrale Aspekte im Schaffen Saids.


Prof. Dr. Dag Nikolaus Hasse (Universität Würzburg)
Inwiefern kann eine Kultur der Vergangenheit als Modell für die Zukunft dienen?

„Die islamische, jüdische und christliche Geschichte Spaniens ist ein Modell für die Koexistenz von Traditionen und Überzeugungen.“ So lautet ein Schlüsselsatz aus Edward Saids Dankesrede für den Prinz-von-Asturien-Preis, den er 2002 gemeinsam mit Daniel Barenboim erhielt. Said setzte große Hoffnungen in dieses Modell, warnte jedoch auch davor, Andalusien als verlorenes Paradies zu idealisieren. Dag Nikolaus Hasse untersucht in seinem Eröffnungsvortrag Edward Saids Haltung zu Andalusien und stützt sich auf neuere Forschungen zur Kultur multiethnischer Städte in Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten, um jene Aspekte der Vergangenheit zu beleuchten, die tatsächlich als Modelle für multiethnische Städte der Zukunft dienen können.

Dag Nikolaus Hasse ist Professor für Geschichte der Philosophie an der Universität Würzburg. Er studierte an den Universitäten von Göttingen und Yale und absolvierte seine Promotion am Warburg Institute in London. Zu seinen Publikationen zählen Avicenna’s “De anima” in the Latin West (2000) und die Monographie Success and Suppression: Arabic Sciences and Philosophy in the Renaissance (2016), die mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Sheikh Zayed Book Award des Abu Dhabi Book Fair ausgezeichnet wurde. Zuletzt veröffentlichte er Was ist europäisch? Zur Überwindung kolonialer und romantischer Denkformen (Reclam, 2021).

Kuratiert von Prof. Dr. James Helgeson & Prof. Dr. Regula Rapp

Vorträge und Symposium finden in englischer Sprache statt. Der Eintritt ist frei, vorherige Anmeldung erforderlich.

Dauer der Veranstaltung: ca. 1h ohne Pause
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Pierre Boulez Saal
Französische Straße 33 D
10117 Berlin
Saison 2023/24,
EDWARD W. SAID DAYS
Keynote Dag Nikolaus Hasse: Edward Said on Andalusia
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