Misagh Joolaee Kamantsche

Origins
Geworfenheit
Gefährten
Unspoken Words
Sargashteh
Bid-e Madjnoon
Shabe Jodaee

Pause

Rood  
Shooshtari
Versunkenheit
Qanat
Navaee
Before Dawn

Alle Kompositionen von Misagh Joolaee

Die Kamantsche ist ein Instrument der inneren Stimme – ein Medium zwischen Stille und Klang, Erinnerung und Gegenwart, Tradition und Erneuerung. Der heutige Abend lotet ihre klanglichen und emotionalen Möglichkeiten aus, zwischen persischer Kunstmusik, improvisatorischer Freiheit und einer ganz persönlichen Tonsprache, begleitet durch Einflüsse aus Barock, Flamenco und Jazz.

Von Misagh Joolaee

Sie haben gesagt: „Du bist verrückt geworden an ihr, die du liebst.“
Ich habe gesagt: „Die Würze des Lebens ist nur für die Verrückten.“

Romain Gary
 

Versunkenheit
Ein Kamantsche-Soloabend


Die Kamantsche ist ein Instrument der inneren Stimme – ein Medium zwischen Stille und Klang, Erinnerung und Gegenwart, Tradition und Erneuerung. Der heutige Abend lotet ihre klanglichen und emotionalen Möglichkeiten aus, zwischen persischer Kunstmusik, improvisatorischer Freiheit und einer ganz persönlichen Tonsprache, begleitet durch Einflüsse aus Barock, Flamenco und Jazz.

Das Programm vereint Eigenkompositionen, die über Jahre hinweg entwickelt und vielfach improvisatorisch erweitert wurden, erstmals in einem vollständigen Soloabend. Sie sind aus einer inneren Bewegung heraus entstanden, inspiriert von Volksmelodien, klassischen Modi, Poesie und existenziellen Fragen. Die Musik ist dabei nicht bloß Ausdruck, sondern ein Akt des Suchens – nach Nähe, nach Verwandlung, nach dem, was jenseits der Worte liegt.


Origins
Inspiriert von einem Volkslied aus Mazandaran (Nord-Iran)
Ein leiser Auftakt: Aus einer vertrauten Melodie entwickelt sich ein feines Klanggewebe zwischen Erinnerung und Gegenwart. Origins erschließt neue Dimensionen des Kamantsche-Spiels – das Stück geht über traditionelle Techniken hinaus und entwickelt innovative Ausdrucksformen. Im Zentrum steht die Suche nach neuen Klangfarben, die sich aus erweiterten Spieltechniken entfalten und die expressive Kraft des Instruments in einem zeitgenössischen Kontext hörbar machen. Origins ist damit sowohl eine Hommage an die Tradition als auch ein Aufbruch zu neuen Ufern.

Geworfenheit
Der philosophische Begriff wird hier musikalisch gefasst: das Gefühl, in eine Welt gestellt zu sein, ohne gefragt worden zu sein – mit aller Schönheit und Abgründigkeit des Daseins.

Gefährten
Ein Stück über Beziehung und Resonanz: innere Stimmen, die sich begegnen, begleiten, auseinandergehen und wiederfinden.

Unspoken Words
Das Ungesagte, das in uns lebt – Klang als Sprache für das, wofür Worte fehlen.

Sargashteh
Wörtlich: umherirrend – eine musikalische Wanderung zwischen Verlorensein und Sinnsuche, durch weite modale Landschaften.

Bid-e Madjnoon
Benannt nach der Trauerweide, einem Symbol für legendenhafte Liebe, aber auch für das Verbiegen im Sturm. Eine Improvisation in Avaz Bidad (basierend auf dem persischen Radif), die in eine Komposition im gleichen Avaz übergeht.

Shabe Jodaee
Vertonung eines Gedichts von Fakhr-al-Din ʿIraqī, einem persischen Sufi und Dichter des 13. Jahrhunderts. Ein poetisches Bekenntnis zu einer Liebe, die an den Grenzen des Ertragbaren lebt – und dennoch Bestand hat.

In der Nacht der Trennung weine ich blutige Tränen um dich.
Was soll ich tun? Solche Leiden sind nun mal die Blüten wahrer Liebe.
Ich habe kein Recht auf ein einziges Rosenblatt – wie könnte ich mich also in den Rosengarten wagen?
Denn ich hörte, aus allen Blumen strömt der Duft der Untreue.
Nach welcher Lehre? Nach welcher Menschlichkeit tötet man den, der liebt – nur weil er liebt?
Ich klopfte an das Tor des Klosters, da trat einer hervor und sprach:
„Tritt ein, tritt ein, ʿIraqī – denn du bist einer der Unseren.“

Rood  
Wörtlich: Fluss. Eine lebhafte Komposition in Avaz Bayat Tork (basierend auf dem persischen Radif), die in den melismatischen Fluss dieses Modus eintaucht – zwischen Erdung und Schweben.

Shooshtari
Im Dastgah Homayoon (aus dem Persischen Radif). Eine Hommage an die klassische persische Musiktradition, beginnend mit einer freien rhythmischen Improvisation, erweitert durch eine neue Komposition.

Versunkenheit
Ein neues Werk für Solo-Kamantsche, das das Publikum in eine lyrische Klangwelt führt. Zarte, weit ausschwingende Melodien entfalten sich in einer Balance von Melancholie und Meditation – ein musikalisches Eintauchen in Stille und Innenschau.

Qanat
Benannt nach den jahrtausendealten unterirdischen Wasserkanälen Persiens, die Leben in trockene Landschaften brachten, widmet sich dieses Werk einem zentralen Symbol persischer Kultur. In dieser Komposition wird diese Vorstellung in Klang übertragen – ein Spiel von Strömung und Stille, von Tiefe und Aufbruch. Die Kamantsche entfaltet ihre poetische Ausdruckskraft, indem sie neue Klangfarben erkundet und zugleich eine Brücke zwischen Natur, Geschichte und eruptiver Kraft des Lebens in polyrhythmischer Vielfältigkeit schlägt.
Das Stück wurde von dem Volkslied Bahâreh Dokhtar-amu aus Chorasan inspiriert und ist dem Dutar-Meister Hossein Samandari gewidmet. 

Navaee
Ein Volkslied aus Chorasan – ein Echo aus östlicher Heimat. Dem Meister Ebrahim Sharifzadeh gewidmet.

Before Dawn
In Before Dawn lässt die Kamantsche eine Klangwelt zwischen Nacht und anbrechendem Licht entstehen. Das Werk beschreibt die stille Erwartung und die geheimnisvolle Spannung jener Stunden, in denen die Dunkelheit langsam der Morgendämmerung weicht. Zarte melodische Linien verschmelzen mit kraftvollen Gesten zu einem musikalischen Bild des Übergangs: aus der Tiefe der Nacht erhebt sich allmählich eine neue Energie, ein Aufbruch ins Licht. Das Stück bringt dabei die lyrische wie expressive Seite der Kamantsche zur Geltung und versucht, die zeitlose Schönheit des Moments vor dem Erwachen des Tages erfahrbar zu machen.

Misagh Joolaee

Sie haben gesagt: „Du bist verrückt geworden an ihr, die du liebst.“
Ich habe gesagt: „Die Würze des Lebens ist nur für die Verrückten.“

Romain Gary
 

Versunkenheit
Ein Kamantsche-Soloabend


Die Kamantsche ist ein Instrument der inneren Stimme – ein Medium zwischen Stille und Klang, Erinnerung und Gegenwart, Tradition und Erneuerung. Der heutige Abend lotet ihre klanglichen und emotionalen Möglichkeiten aus, zwischen persischer Kunstmusik, improvisatorischer Freiheit und einer ganz persönlichen Tonsprache, begleitet durch Einflüsse aus Barock, Flamenco und Jazz.

Das Programm vereint Eigenkompositionen, die über Jahre hinweg entwickelt und vielfach improvisatorisch erweitert wurden, erstmals in einem vollständigen Soloabend. Sie sind aus einer inneren Bewegung heraus entstanden, inspiriert von Volksmelodien, klassischen Modi, Poesie und existenziellen Fragen. Die Musik ist dabei nicht bloß Ausdruck, sondern ein Akt des Suchens – nach Nähe, nach Verwandlung, nach dem, was jenseits der Worte liegt.


Origins
Inspiriert von einem Volkslied aus Mazandaran (Nord-Iran)
Ein leiser Auftakt: Aus einer vertrauten Melodie entwickelt sich ein feines Klanggewebe zwischen Erinnerung und Gegenwart. Origins erschließt neue Dimensionen des Kamantsche-Spiels – das Stück geht über traditionelle Techniken hinaus und entwickelt innovative Ausdrucksformen. Im Zentrum steht die Suche nach neuen Klangfarben, die sich aus erweiterten Spieltechniken entfalten und die expressive Kraft des Instruments in einem zeitgenössischen Kontext hörbar machen. Origins ist damit sowohl eine Hommage an die Tradition als auch ein Aufbruch zu neuen Ufern.

Geworfenheit
Der philosophische Begriff wird hier musikalisch gefasst: das Gefühl, in eine Welt gestellt zu sein, ohne gefragt worden zu sein – mit aller Schönheit und Abgründigkeit des Daseins.

Gefährten
Ein Stück über Beziehung und Resonanz: innere Stimmen, die sich begegnen, begleiten, auseinandergehen und wiederfinden.

Unspoken Words
Das Ungesagte, das in uns lebt – Klang als Sprache für das, wofür Worte fehlen.

Sargashteh
Wörtlich: umherirrend – eine musikalische Wanderung zwischen Verlorensein und Sinnsuche, durch weite modale Landschaften.

Bid-e Madjnoon
Benannt nach der Trauerweide, einem Symbol für legendenhafte Liebe, aber auch für das Verbiegen im Sturm. Eine Improvisation in Avaz Bidad (basierend auf dem persischen Radif), die in eine Komposition im gleichen Avaz übergeht.

Shabe Jodaee
Vertonung eines Gedichts von Fakhr-al-Din ʿIraqī, einem persischen Sufi und Dichter des 13. Jahrhunderts. Ein poetisches Bekenntnis zu einer Liebe, die an den Grenzen des Ertragbaren lebt – und dennoch Bestand hat.

In der Nacht der Trennung weine ich blutige Tränen um dich.
Was soll ich tun? Solche Leiden sind nun mal die Blüten wahrer Liebe.
Ich habe kein Recht auf ein einziges Rosenblatt – wie könnte ich mich also in den Rosengarten wagen?
Denn ich hörte, aus allen Blumen strömt der Duft der Untreue.
Nach welcher Lehre? Nach welcher Menschlichkeit tötet man den, der liebt – nur weil er liebt?
Ich klopfte an das Tor des Klosters, da trat einer hervor und sprach:
„Tritt ein, tritt ein, ʿIraqī – denn du bist einer der Unseren.“

Rood  
Wörtlich: Fluss. Eine lebhafte Komposition in Avaz Bayat Tork (basierend auf dem persischen Radif), die in den melismatischen Fluss dieses Modus eintaucht – zwischen Erdung und Schweben.

Shooshtari
Im Dastgah Homayoon (aus dem Persischen Radif). Eine Hommage an die klassische persische Musiktradition, beginnend mit einer freien rhythmischen Improvisation, erweitert durch eine neue Komposition.

Versunkenheit
Ein neues Werk für Solo-Kamantsche, das das Publikum in eine lyrische Klangwelt führt. Zarte, weit ausschwingende Melodien entfalten sich in einer Balance von Melancholie und Meditation – ein musikalisches Eintauchen in Stille und Innenschau.

Qanat
Benannt nach den jahrtausendealten unterirdischen Wasserkanälen Persiens, die Leben in trockene Landschaften brachten, widmet sich dieses Werk einem zentralen Symbol persischer Kultur. In dieser Komposition wird diese Vorstellung in Klang übertragen – ein Spiel von Strömung und Stille, von Tiefe und Aufbruch. Die Kamantsche entfaltet ihre poetische Ausdruckskraft, indem sie neue Klangfarben erkundet und zugleich eine Brücke zwischen Natur, Geschichte und eruptiver Kraft des Lebens in polyrhythmischer Vielfältigkeit schlägt.
Das Stück wurde von dem Volkslied Bahâreh Dokhtar-amu aus Chorasan inspiriert und ist dem Dutar-Meister Hossein Samandari gewidmet. 

Navaee
Ein Volkslied aus Chorasan – ein Echo aus östlicher Heimat. Dem Meister Ebrahim Sharifzadeh gewidmet.

Before Dawn
In Before Dawn lässt die Kamantsche eine Klangwelt zwischen Nacht und anbrechendem Licht entstehen. Das Werk beschreibt die stille Erwartung und die geheimnisvolle Spannung jener Stunden, in denen die Dunkelheit langsam der Morgendämmerung weicht. Zarte melodische Linien verschmelzen mit kraftvollen Gesten zu einem musikalischen Bild des Übergangs: aus der Tiefe der Nacht erhebt sich allmählich eine neue Energie, ein Aufbruch ins Licht. Das Stück bringt dabei die lyrische wie expressive Seite der Kamantsche zur Geltung und versucht, die zeitlose Schönheit des Moments vor dem Erwachen des Tages erfahrbar zu machen.

Misagh Joolaee

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