Barockmusik trifft zeitgenössisches figurentheater 3.–5. November

Georg Friedrich Händels dramatische Serenata aus dem Jahr 1708 wird in der unverwechselbaren Bildsprache der südafrikanischen Regisseurin und Puppentheaterkünstlerin Janni Younge zur hochaktuellen Reflexion auf die fragile und prekäre Beziehung zwischen Mensch und Natur. Mit Roberta Mameli, Sophie Rennert, Luigi De Donato und der Akademie für Alte Musik Berlin übernehmen weltweit gefeierte Barockspezialist:innen den musikalischen Part dieser einzigartigen, speziell für den Pierre Boulez Saal entwickelten Musiktheaterproduktion.

Die Handlung

Galatea, eine Tochter des Meeresgottes Nereus, und Aci, Sohn von Faunus, dem Gott der Wälder und Wiesen, sind ein Liebespaar. Ihre Liebe wird durch den Riesen Polifemo bedroht, der leidenschaftlich von Galatea besessen ist. Als sie ihn verspottet und zurückweist, warnt er, dass er seinen Willen mit Gewalt durchsetzen wird. Aci verteidigt Galatea tapfer, doch als Polifemos Zorn wächst, müssen die beiden erkennen, dass ihr Zusammensein zu unerträglichem Leid für den anderen führen wird. Galatea flieht zurück ins Meer, doch auch dort findet sie keinen Weg, die drohende Katastrophe abzuwenden und kehrt zu Aci zurück. Vom Anblick des verliebten Paares in Rage versetzt, das im Angesicht des unausweichlichen Unglücks vereint ist, erschlägt Polifemo Aci mit einem Felsbrocken. Galatea bittet ihren Vater, Aci in einen Fluss zu verwandeln. Dann muss Polifemo mit ansehen, wie das Paar im Meer wieder zusammenfindet, und wird sich des Ausmaßes seines Verlustes und der eigenen Einsamkeit bewusst.

MYTHISCHE URSPRÜNGE

Die Ursprünge von Händels Figuren reichen weit über die Barockzeit hinaus bis zu den Anfängen des Geschichtenerzählens selbst zurück. Lernen Sie sie kennen und erfahren Sie mehr darüber, wie ihre mythologischen Hintergründe Janni Younges Inszenierung beeinflusst haben.

Frei nach Ovids Metamorphosen erzählt Händels Serenata mehr als eine pastorale Liebesgeschichte: Im Kräftemessen zwischen mythischen Mächten, Naturgewalt und menschlicher Leidenschaft legt Janni Younge, deren unverwechselbar poetische Bildsprache weltweit für Begeisterung sorgt, mit ihrer südafrikanischen Kompanie ebenso universelle wie aktuelle Fragen nach der fragilen Beziehung von Mensch, Natur und Lebensraum frei.

Die vorstellungen

die künstler:innen

Akademie für Alte Musik Berlin
Georg Kallweit
Konzertmeister

Roberta Mameli Aci
Sophie Rennert Galatea
Luigi De Donato Polifemo

Janni Younge Regie
Janni Younge with Luke Younge and Sean Mac Pherson Ausstattung
Elvis Sibeko Choreografie
Lize-Marie Wait Lichtdesign und Inspizienz
Illka Louw Kostüme

Mongiwekhaya, Lubabalo Pupu, Vuyolwethu Nompetsheni,
Roshina Ratnam, Sven-Eric Müller, Nathi Mngomezulu,
Sophie Joans, Keishia Solomon
Szenische Darstellung

Unterstützt von der Kulturverwaltung des Landes Berlin