Ein Superstar der Renaissance

Am 27. August 1521 starb Jossequin Lebloitte dit Desprez im französischen Condé­-sur-­l’Escaut. Schon seine Zeitgenossen verehrten den bedeutendsten Komponisten der europäischen Frührenaissance schlicht unter dem emblematischen Vornamen Josquin. Durch meisterhafte Beherrschung und innovative Weiterentwicklung der Kompositionstechniken seiner Zeit verhalf er der frankoflämischen Vokalpolyphonie zu nie dagewesener Tiefe und atemberaubender Schönheit.

 

Ursprünglich bereits zum 500. Todestag des Komponisten im August 2021 geplant und aufgrund der Pandemie verschoben, fand das außergewöhnliche gemeinsame Konzertprojekt von Pierre Boulez Saal und Tallis Scholars nun im Juli 2022 statt, ergänzt durch ein umfangreiches Online-Angebot.

18 Messen in vier Tagen 13.–16. Juli 2022

Wie kein zweites Ensemble haben die Tallis Scholars und ihr musikalischer Leiter Peter Phillips in Interpretation und Aufführung der Musik Josquins Maßstäbe gesetzt und 2020 ihre mehrfach preisgekrönte Gesamteinspielung seiner Messen nach mehr als drei Jahrzehnten zum Abschluss gebracht.

In acht Konzerten an vier Tagen präsentierten die Musikerinnen und Musiker alle 18 Messen Josquins in der ersten zyklischen Aufführung dieser Werke live im Pierre Boulez Saal.

 

Eine multimediale Reise in die Renaissance

Begleitend zur Aufführung aller 18 Messen Josquins mit den Tallis Scholars und Peter Phillips laden wir Sie schon jetzt ein, online in seine Welt einzutauchen: Lernen Sie seine faszinierende Musik kennen, entdecken Sie die bildende Kunst seiner Zeit und unternehmen Sie mit uns eine Spurensuche nach dem ersten Superstar der europäischen Musikgeschichte.

podcast  master of the notes

Wer war Josquin? 500 Jahre nach seinem Tod ist diese Frage gar nicht mehr so leicht zu beantworten. Deshalb haben sich Shirley Apthorp und Willem Bruls für ihren englischsprachigen Podcast „Master of the Notes“ auf die Suche nach Josquin gemacht und sind seinen Spuren in acht Folgen quer durch Europa gefolgt.

Francesco di Giorgio Martini Architectural Perspective (Ideal City)  c. 1492, oil on poplar Gemäldegalerie, Berlin (Kaiser-Friedrich-Museumsverein)  | © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie (photo: Jörg P. Anders)
© Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie (photo: Jörg P. Anders)

Museumstour Renaissance-Perspektiven

Nicht nur in der Musik, auch in der Malerei waren das 14. und 15. Jahrhundert eine Zeit der großen Innovationen: Gehen Sie mit Peter Phillips auf Online-Museumstour und entdecken Sie erstaunliche Parallelen zwischen Musik und bildender Kunst.

18 Messen – 18 Geschichten Hören und Entdecken

Achtzehn Mal hat Josquin den Text des lateinischen Messordinariums in Musik gesetzt und dabei für jede seiner Vertonungen eine ganz eigene kompositorische Methode und Klangwelt geschaffen. Lernen Sie die musikalische Vielfalt der Messen mit den preisgekrönten Aufnahmen der Tallis Scholars und Essays ihres Gründers und künstlerischen Leiters Peter Phillips kennen.

Behind the Scenes: Probenbesuch bei den Tallis Scholars

Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen: Wir haben den Tallis Scholars und Peter Phillips für ihre Konzerte im Pierre Boulez Saal über die Schulter geschaut und dabei viel über Josquins Messen, die Sängerinnen und Sänger und die Geschichte dieses faszinierenden Ensembles gelernt.

Den vollständigen 45-minütigen Film sehen Sie auf unserer Josquin-Plattform!

Die Tallis Scholars, 1973 von Peter Phillips an der Universität Oxford ins Leben gerufen, gehören seit beinahe fünf Jahrzehnten zu den weltweit führenden Interpreten geistlicher Vokalwerke der Renaissance. Mit mehr als 2300 Konzerten weltweit, 60 preisgekrönten CD-Veröffentlichungen auf ihrem Label Gimell Records und ihrer einzigartigen Klangkultur haben sie mehr als jedes andere Ensemble dazu beigetragen, dieses Repertoire einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Mit ihrer Einspielung von Josquins Missa Pange lingua, die als erste CD aus dem Bereich Alte Musik mit dem Gramophone Record of the Year Award ausgezeichnet wurde, begannen sie 1986 eines der ambitioniertesten Aufnahmeprojekte der Musikgeschichte – die Gesamteinspielung aller 18 Messen des Komponisten, die 2020 mit der Veröffentlichung der Messen Hercules Dux Ferrariae, D’ung aultre amer und Faysant regretz zum Abschluss kam.

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